Am Wochenende war ich als Redner auf einer Gentechnikdemo in Zürich. Es ging um die Forschungsfreisetzung von gentechnisch veränderten Kartoffel und Weizen in einer sogenannten "Schutzzone".
Von dieser Idee hatte ich vor einem halben Jahr im deutschen Landwirtschaftsministerium schon gehört. Dort diskutierte man unter der Überschrift „Forschungsfreiheit“ darüber, ebenfalls drei solcher Schutzzonen in Deutschland einzurichten.Worin besteht also der Schutz, der durch diese "Protected Site" hergestellt werden soll?
- Schutz vor Risiken der Gentechnik?
- Schutz vor Kontamination der Umwelt?
- Schutz vor Kontamination unserer Bienenprodukte?
Nein - Erklärtes Ziel ist Schutz gegen Vandalismus:
Um die Zerstörung der Versuche durch Vandalenakte zu verhindern, wurde ein geschützter Versuchsstandort, eine „Protected Site", eingerichtet.
Unter dem Begriff "Vandalismus" versteht man allgemein eine „blinde Zerstörungswut“. Diese Sprachregelung ist ganz bewusst gewählt, um der Feldbefreiungsbewegung jegliche Legitimation abzusprechen, welche in der Vergangenheit immer wieder verhindert hatte, dass Freisetzungen von GVOs im Rahmen von Forschungsprojekten durchgeführt werden konnten.
Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund hatte 2009 den Feldbefreier Michael Grolm nicht mit dem goldenen Stachel für seinen Vandalismus ausgezeichnet. Vielmehr ging es um eine Anerkennung für
- zivilen Ungehorsam
- Notwehr gegen korrupte politische Entscheidungsprozesse
- Widerstand gegen zerstörerische Geschäftsmodelle der Gentechnikkonzerne
- Notwehr gegen korrupte politische Entscheidungsprozesse
- Widerstand gegen zerstörerische Geschäftsmodelle der Gentechnikkonzerne
Wie der Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder in Donaueschingen live erleben durfte, hatten die Feldbefreier für Ihn erstaunlich großen Rückhalt in der Gesellschaft. Viele Imker spendeten für die Anwaltskosten ihres Berufskollegen. Dies wäre bei „Vandalismus“ sicher nicht der Fall gewesen.
Die "Protected Site“ in der Schweiz ist eine vollkommen überflüssige Machtdemonstration, denn es gibt ja bereits gigantische Freisetzungen in den USA und Südamerika. Dort kann man sich inzwischen problemlos davon überzeugen, dass die Kritiker mit ihren Bedenken über die Auswirkungen der Gentechnik Recht hatten.
Die Varroa kam ja nach Deutschland durch eine „Forschungsfreisetzung“ der Milbe durch ein Bieneninstitut.
Beim Beutenkäfer war man schlauer und hat lieber die Wissenschaftler nach Südafrika und USA geschickt.Man könnte sich in der Schweiz und auch in Deutschland das Geld für die Sicherheitsmaßnahmen für Forschungsfreisetzungen sparen und besser in Flugtickets für die Wissenschaftler investieren.
Wieviel Aufwand für diesen Schutz getrieben wird, könnt Ihr auf meinem Foto unten oder auf diesem YouTube-Video des Betreibers Agroscope ansehen:
Die gleichen staatlichen Einrichtungen, die so einen Aufwand für den Schutz von Forschung ohne Akzeptanz treiben, weigern sich sich über 10 Jahren Imker und Honigkunden vor GVOs zu schützen.
Die Sperranlagen in Reckenholz sind Mahnmale für politisches Versagen.
Als wir mit unserem Demonstrationszug über einen Hügel zu der „Protected Site“ kamen, erinnerte mich der Anblick an meine Zeit in der Grundausbildung bei der Bundeswehr. 1980 wurden wir mitten im kalten Krieg an die Zonengrenze gefahren, wo uns Aufbau und Funktion der Grenzanlagen erklärt wurden.
unglaublich welch ein aufwand betrieben wird um zu testen und produzieren was eigentlich niemand ( ausser denen die kapital drauß ziehen ) will ....
es gibt tage da wird man mit kopfschütteln einfach nicht fertig .